Als der Deutsch-Französische Jugendausschuss (DFJA) gegründet wurde, war klar: hier geht es nicht darum, von null zu beginnen und das Franco-Allemand von Grund auf neu zu erfinden. Schon Jahrzehnte lang haben schließlich Menschen in beiden Ländern ihr Herzblut in Projekte gesteckt, die Bürger*innen auf beiden Seiten des Rheins einander näher bringen.

Was ist das Besondere an Städtepartnerschaften? Die Idee der kommunalen Verschwisterung ist nach dem Zweiten Weltkrieg geboren: Es sollte erstmalig nicht darum gehen, dass sich Diplomat*innen oder Literaturinteressierte austauschten. Nein, jede Bürgerin und jeder Bürger sollte die Möglichkeit bekommen, mit dem Partnerland in Kontakt zu treten. Nach dem Leitspruch „Auf Freunde schießt man nicht“ konnte nur so einer erneuten Mobilisierung der Völker untereinander entgegengewirkt werden.

Dieser breitenwirksame Ansatz besteht bis heute: Ganz unabhängig vom Alter, von Sprachkenntnissen und vom sozio-professionellen Milieu treffen sich Sportvereine, Theater- und Tanzgruppen, Handwerker*innen, Kirchengemeinden, Orchester, Schulklassen, Sprachkurse, Jugend- und Musikvereine, Künstler*innen und politische Parteien. Alles ist möglich oder um es mit den Worten des Kulturgeographen Wilbur Zelinsky zu sagen: „The formula for interaction is that there is no set formula”.

Immer wieder hört man, wie schwierig es ist, jüngere Generationen für die Arbeit der Deutsch-Französischen Gesellschaften und Partnerschaftskomitees zu begeistern. Dabei gibt es viele motivierte junge Menschen, denen die deutsch-französische Freundschaft am Herzen liegt, auch wenn sie anders miteinander kommunizieren und einen anderen Alltag erleben. Wie kann man diesen jungen Elan mit langjähriger Erfahrung zusammenbringen? Aus diesem Gedanken wurde das Intergenerationelle Forum des DFJA geboren!

Unter dem Motto „101 Ideen für lebendige deutsch-französische Städtepartnerschaften in Europa" sammelten rund 100 Teilnehmende der Intergenerationellen Foren 2017 in Hamburg und 2018 in Colmar Konzepte und Ideen für Städtepartnerschaften. Die gewählten Ideen sollten dabei auch für kleine Kommunen und Vereine möglichst einfach umsetzbar sein – von mehrtägigen Begegnungsreisen bis zu Abendveranstaltungen und Spielideen. Auf die Grundlage einer Städtepartnerschaft wird dabei nicht mehr explizit verwiesen: Grundsätzlich können alle kommunalen Vereine, Verbände und weitere Zusammenschlüsse jeweils miteinander in Kontakt gesetzt werden. Das gemeinsame Interesse an einem Hobby oder ähnliches lässt den Austausch zu einem besonderen Moment werden und Sprachbarrieren verlieren an Bedeutung. 101 Ideen sind in dieser Broschüre zusammengefasst. Nach einem bunten Reigen von Ideen finden Sie am Ende des Heftes noch einige Tipps zu neuen Methoden, Arten der Präsentation und der Kommunikation. Wir möchten Sie inspirieren und motivieren, Ihre ganz eigenen deutsch-französischen Erlebnisse zu kreieren!

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der ASKO Europa Stiftung, die nicht nur die Intergenerationellen Foren 2016 und 2018 unterstützt, sondern auch die gedruckte Fassung der 101 Ideen ermöglicht hat. Weiterhin sagen wir „merci beaucoup” an das Projektteam, allen voran Tanja Herrmann für all ihre fachliche Expertise und auch für die herzliche Unterbringung beim Arbeitstreffen, Veronika Ferger für ihre tollen Zeichnungen, Till Mayer für unermüdliche Kreativität beim Layout und unseren fleißigen Helfer*innen beim Übersetzen und Fertigstellen dieser Broschüre.

Nicht zuletzt bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Teilnehmenden der Intergenerationellen Foren, die die in der Broschüre gesammelten Ideen entworfen haben. Ohne euch würde es diese Broschüre nicht geben!

Viel Spaß beim Lesen und beim Umsetzen von tollen Projekten!